So läuft eine Baufinanzierung ab

Der Weg zur eigenen Immobilie – Schritt für Schritt erklärt

Eine Baufinanzierung ist ein großes Projekt, bei dessen Ablauf es einiges zu beachten gilt. Welche Unterlagen Sie dafür benötigen und wie Sie Ihre Finanzierung am besten planen, erfahren Sie hier.

Die eigenen finanziellen Möglichkeiten beurteilen

Am Anfang steht der Kassensturz: Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre finanzielle Situation. Ihr Berater bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank hilft Ihnen gern dabei. Listen Sie alle Ihre Ein- und Ausgaben auf, um abzuschätzen, wie viel Eigenkapital Sie für Ihre Baufinanzierung aufbringen können. Zum Eigenkapital zählen neben Barvermögen, Festgeld-, Tagesgeld- und Sparkonten unter anderem auch Lebensversicherungen, Grundstücke, Wertpapiere und Sparanteile an Bausparverträgen und sonstige Eigenleistungen, die Sie in die Finanzierung einbringen können.

 

Ihr Eigenkapital sollte ca. 15 bis 20 Prozent des Kaufpreises betragen und ausreichen, um die Kaufnebenkosten abzudecken. Als Faustregel gilt: Je mehr Eigenkapital Sie einbringen, desto günstiger fällt die Finanzierung aus. Denken Sie auch daran, die Auflassungsvormerkung zu veranlassen. Sie dient Ihrer Bank als Sicherheit für das Darlehen.

Die passende Immobilie finden

Für den Ablauf spielt es keine Rolle, ob Sie sich zuerst einen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen und sich dann auf die Suche nach Ihrer Traumimmobilie machen oder umgekehrt. Für die Finanzierung ist es jedoch entscheidend, dass Sie sich für eine Immobilie entschieden haben. Denn eine Baufinanzierung ist immer an die Immobilie gebunden. Darin unterscheidet sich das Immobiliendarlehen von einem Konsumentenkredit.

 

Wenn Sie einschätzen, welchen Kaufpreis Sie sich leisten können, sollten Sie die Kaufnebenkosten nicht außer Acht lassen. Bedenken Sie, dass Notar-, Maklerkosten und die Grunderwerbssteuer 8 bis 15 Prozent des Kaufpreises ausmachen.

Finanzierungsplan erstellen und Fördermöglichkeiten nicht vergessen

Wenn Sie die perfekte Immobilie gefunden haben, kommt es darauf an, dass auch Ihre Baufinanzierung auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ihre Berater bei den Volksbanken Raiffeisenbanken besprechen mit Ihnen die Konditionen und erstellen einen Finanzplan. So finden Sie heraus, wie hoch Ihre monatliche Kreditrate ausfallen darf. Machen Sie sich auch darüber Gedanken, welche Schwerpunkte Sie setzen möchten: Ist es zum Beispiel Ihr Ziel, möglichst bald schuldenfrei zu sein? Wenn Sie Nachwuchs planen, sollten Sie sowohl Mehraufwendungen als auch geringere Einnahmen durch Nutzung der Elternzeit bedenken. Falls sich absehen lässt, dass Sie innerhalb der Finanzierungsphase mehr Einnahmen haben werden, sollten Sie Ihre Finanzierung so einrichten, dass Sie Sondertilgungen leisten können.

 

Für den Abschluss einer Bau- oder Immobilienfinanzierung benötigt Ihr Berater zudem zahlreiche Unterlagen. Hierzu zählen:

 

  • Einkommensnachweise,
  • Nachweise über Sicherheiten,
  • Bau- oder Objektbeschreibung,
  • Kostenaufstellungen für Neubau oder Renovierung und
  • Planunterlagen (z. B. Lageplan).

 

Wenn Sie alle Voraussetzungen für die Finanzierung erfüllen, stellt Ihnen Ihre Bank eine Finanzierungsbestätigung aus. Dieser Nachweis Ihrer Solvenz kann Ihre Chancen bei einem Besichtigungstermin oder im Gespräch mit Maklern oder Verkäufern erhöhen.

Der Staat unterstützt Familien bei der Baufinanzierung

Ihr Finanzberater prüft gemeinsam mit Ihnen, ob Sie Anspruch auf Fördermittel haben. Denn der Staat unterstützt Familien mit minderjährigen Kindern beim Hauskauf oder beim Bau einer klimafreundlichen Immobilie. Früher gab es dafür die Eigenheimzulage und das Baukindergeld. Nun hat die KfW das Programm „Wohneigentum für Familien“ (WEF 300) aufgelegt. Im Unterschied zu den alten Programmen gewährt die KfW dabei statt eines Zuschusses ein zinsgünstiges Darlehen für eine selbstbewohnte Immobilie. Allerdings darf dabei Ihr maximal zu versteuerndes Haushaltseinkommen mit einem Kind 60.000 Euro nicht überschreiten. Mit jedem weiteren Kind erhöht sich diese Summe um 10.000 Euro. Das Programm ermutigt also besonders Familien mit geringem oder mittlerem Einkommen dazu, sich selbstgenutzten Wohnraum zu schaffen. Der maximale Anteil der Kreditsumme, für die Sie Förderung erhalten, beträgt 240.000 Euro.

Es ist so weit: Kaufvertrag unterzeichnen

Wenn Sie den Zuschlag für Ihre Wunschimmobilie erhalten haben, ist der Weg nicht mehr weit. Um den Kaufvertrag zu unterzeichnen, benötigen Sie einen Notartermin. Achten Sie darauf, dass nicht zu viel Zeit zwischen der Ausstellung der Finanzierungsbestätigung Ihrer Bank und dem Unterzeichnen des Vertrags liegt, damit Sie die Ihnen zugesagten Finanzierungskonditionen nicht verlieren.

 

Mit Unterzeichnung des notariellen Kaufvertrags sind Sie Eigentümer der Immobilie. Zudem ist die Unterzeichnung Voraussetzung dafür, dass die finanzierende Bank den vereinbarten Kreditbetrag auszahlt, denn im Kaufvertrag ist auch die Grundschuld geregelt, welche der Bank als Sicherheit dient. Der Notar kümmert sich darum, das Grundbuch zu sperren und alle benötigten Unterlagen von der Gemeinde und dem Grundbuchamt anzufordern. Dies dauert ungefähr einen Monat. Liegen alle Dokumente vor, erstellt er die Zahlungsaufforderung für den Kaufpreis. Nach Zahlung des Kaufpreises veranlasst der Notar die Übertragung der Rechte an der Immobilie sowie den Eintrag ins Grundbuch.

Planen Sie Ihre Baufinanzierung gründlich.

Informieren Sie sich darüber, worauf Sie bei einer Baufinanzierung achten sollten.

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