Nachhaltiges Bauen einfach erklärt

Langfristig denken: Umwelt schützen und Betriebskosten senken

Ob Sie eine Immobilie so bauen, dass sie vollständig nachhaltig ist, oder nur in Teilen: die Umwelt und Ihr Geldbeutel danken es Ihnen. Die Nachhaltigkeit Ihres Gebäudes können Sie sich von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizieren lassen. Welche Förderprogramme für Sie in Frage kommen, erfahren Sie durch unseren Fördermittelfinder.

Auf dem Weg zum Green Building

Der Ausdruck "Green Building" bezeichnet Gebäude, die ein Bauherr von Grund auf nachhaltig plant. Dabei gibt es drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: die ökologische, soziokulturelle und ökomische.

Ökologisch nachhaltig bauen Sie, wenn Sie natürliche Ressourcen schonen sowie erneuerbare Energien und umweltverträgliche Baumaterialien verwenden. Auch wenn Sie beim Bauen wenig Müll produzieren und auf eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel sowie Fuß- und Radwege achten, agieren Sie im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit.

Zu soziokultureller Nachhaltigkeit zählt zum einen, die Lebensqualität von Anwohnern nicht zu mindern, indem Sie auf eine gute Lärmdämmung Ihres Hauses sowie darauf achten, dass zum Beispiel kein Park durch Ihren Hausbau weichen muss. Zum anderen spielen Faktoren wie die Barrierefreiheit Ihres Gebäudes oder dessen Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen eine Rolle.

Wenn Sie ökologisch und sozial nachhaltig bauen, erhöhen sich wahrscheinlich Ihre Baukosten. Allerdings sparen Sie langfristig Betriebskosten ein, was Ihren Bau ökonomisch nachhaltig macht.

Regenerative Energiequellen: Solaranlagen nutzen

Natürliche Ressourcen schonen Bauherren, wenn sie ihren Energiebedarf senken und auf erneuerbare Energien setzen. Solarenergie zum Beispiel eignet sich für die Produktion von Strom oder zum Beheizen von Räumen. Solarzellen sind fast komplett recycelbar, kaum wartungsanfällig und langlebig – die Lebensdauer beträgt mehr als 30 Jahre. Einige Solaranlagen haben die Möglichkeit, Strom, den Sie nicht verbraucht haben, auf Vorrat zu speichern. 

Eine Solaranlage oder Photovoltaikanlage bildet die Basis für ein Nullenergiehaus, das sich vollständig selbst mit Energie versorgt. Der Energieverbrauch des Jahres deckt sich vollständig über selbst erzeugte Energie. Neben der Anlage zur Energieerzeugung müssen Bauherren bei einem Nullenergiehaus auf eine gute Dämmung setzen, damit der Wärmeverlust durch Fenster, Türen, Wandflächen und das Dach gering ausfällt.

Nachhaltige Bauprodukte: Baustoffe und Dämmstoffe

Ein weiterer entscheidender Faktor für nachhaltiges Bauen sind die entsprechenden Bauprodukte. Recycelbare Materialen sind ein guter Anfang. Umweltfreundlicher sind jedoch Baustoffe, die biologisch abbaubar und nachwachsend sind sowie aus der Region stammen. Lehm, Holz, Stroh und Zellulose eignen sich und können zum Beispiel dazugehören. Bei Dämmstoffen lohnt es sich ebenfalls, genau hinzusehen: Je nachdem, welchen Teil der Immobilie Sie dämmen wollen – Dach, Außenwand oder Keller – eignen sich unterschiedliche Materialien. Zu den Naturstoffdämmungen im Bausektor zählen unter anderem Hanf, Holzfaser, Holzwolle, Jute und Schafwolle. 

Generell gilt: Natürlich und nachwachsend heißt nicht unbedingt ökologisch verträglich, wenn für die Produktion ein hoher Energieaufwand nötig ist oder lange Transportwege zurückzulegen sind.

DGNB: Nachhaltiges Bauen zertifizieren lassen

Die DGNB zertifiziert nachhaltiges Bauen für Ihre Neu- oder Bestandsimmobilie. Durch das Zertifizierungssystem sind mess- und vergleichbare Faktoren für nachhaltiges Bauen definiert. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus der Immobilie betrachtet und der Hausbau ganzheitlich im Hinblick auf die genannten Dimensionen der Nachhaltigkeit bewertet. Je nachdem, wie gut die jeweilige Immobilie die Kriterien des Bewertungssystems erfüllt, vergibt die DGNB Zertifikate in Bronze, Silber, Platin und Gold. Den Rückbau eines Gebäudes können Sie ebenfalls von der DGNB zertifizieren lassen, wenn Sie zum Beispiel bereits beim Bau des Gebäudes auf wiederverwertbare Bauprodukte achten.

Diese Fördermittel für nachhaltiges Bauen gibt es

Sowohl Privatpersonen als auch Besitzer von Gewerbeimmobilien können von Förderprogrammen profitieren. Staatliche Fördermittel gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Modernisierungsmaßnahmen wie die energetische Sanierung von Immobilien unterstützt der Staat ebenfalls finanziell.

Nutzen Sie den FördermittelFinder, um zu erfahren, welche Fördermittel sich für Ihr Bauvorhaben eignen:

Mehr zum Thema "Nachhaltiges Bauen" erfahren Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort.

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