Ein Baugrundgutachten ist der erste Schritt in Richtung Hausbau. Obwohl ein Baugrundgutachten in Deutschland keine Pflicht ist, lohnt es sich. Denn so beugen Sie Risiken und Schäden am Bauwerk vor.
Baugrundgutachten: Kosten und Leistungen
Deswegen sollten Sie die Bodenbeschaffenheit Ihres Baugrunds prüfen
Was steht in einem Baugrundgutachten?
Ein Baugrundgutachten ist eine Bewertung der Bodenbeschaffenheit des Baugrundes. Es gibt Auskunft darüber, ob sich der Boden als Baugrund für Ihr Vorhaben eignet. Es wird auch als geologischer Bericht, Gründungsgutachten oder einfach Bodengutachten bezeichnet. Um es zu erstellen, entnehmen die Gutachter mithilfe von Bohrungen Bodenproben zur Analyse. Diese Informationen finden Sie in einem Baugrundgutachten:
- Bauort und geplantes Bauwerk,
- Aufbau des Baugrunds: Bodenart, Bodenklasse, Bodenkennwert,
- Bodenmechanische Eigenschaften: Tragfähigkeit, Setzungsverhalten,
- Frostsicherheit,
- Vorkommen von Grundwasser,
- Grad der Versickerung von Oberflächenwasser wie Regen,
- Vorgaben zur Aushebung des Erdreichs und
- Empfehlungen zu Abdichtungen des Bauwerks.
Ein erweitertes Bodengutachten gibt zudem Auskunft über Altlasten wie Schadstoffe und Verunreinigungen im Boden.
Warum brauchen Sie ein Baugrundgutachten?
Mit einem Bodengutachten senken Sie als Bauherr Ihr Baugrundrisiko. Dieses meint Gefahren, die vom Baugrund ausgehen oder in Wechselwirkung mit ihm stehen. Durch ein Baugrundgutachten vermeiden Sie, dass Probleme wie Absackungen, Feuchtigkeitsablagerungen oder Setzrisse am Bauwerk auftreten. Zudem haben Sie eine Absicherung gegen diese Schäden in der Hand, was Ihnen Sicherheit für die Kosten, Planung und den weiteren Verlauf Ihres Bauvorhabens verschafft. Das Bodengutachten gibt außerdem eine Gründungsempfehlung, also eine Einschätzung der Gutachter zum geplanten Bauvorhaben.
Wie lange dauert es, ein Baugrundgutachten zu erstellen?
Die Baugrunduntersuchung vor Ort – also die Bohrungen und die Entnahme der Bodenproben – dauert im Durchschnitt drei Stunden. Die detaillierte geotechnische Analyse umfasst mehrere Tage, weswegen Sie das schriftliche Baugrundgutachten erst ein bis zwei Wochen später in den Händen halten. Der Prozess verzögert sich, wenn der Bodengutachter Schadstoffe entdeckt.
Was kostet ein Baugrundgutachten?
Die Kosten eines Baugrundgutachtens berechnen sich vor allem nach Aufwand. Dabei spielen Faktoren wie die Grundstücksgröße eine Rolle. Die Kostenhöhe hängt aber auch von der Bauregion ab, sowie davon, für welchen Gutachter Sie sich entscheiden. In der Regel gibt der Bauherr nicht mehr als 0,5 Prozent der gesamten Baukosten für ein Baugrundgutachten aus. Zwar sind das im Schnitt mindestens 1.000 Euro. Doch ist dieser Betrag meist viel niedriger als die Kosten für Sanierungsarbeiten, die durch Folgeschäden aufgrund eines fehlenden Baugrundgutachtens notwendig werden.