Wenn Sie bauen wollen, spielen nicht nur Ihre finanziellen Möglichkeiten eine Rolle. Auch die Lage und die Bodenbeschaffenheit des Grundstücks sollten Sie berücksichtigen. Wir geben Ihnen Tipps für die Suche nach einem Baugrundstück.
Baugrundstück finden: Tipps zur Grundstückssuche
Was Sie bei der Wahl des Grundstücks beachten sollten
Tipps zur Suche eines Baugrundstücks
Zunächst sollten Sie die Grundstückspreise an Ihrem Wunschort in Erfahrung bringen. Dann legen Sie fest, wie viel Geld Sie für das Grundstück ausgeben wollen und wie viel Ihnen dann noch für den Hausbau bleibt. Erst danach fangen Sie mit der Grundstücksuche an.
Baugrundstücke können auf verschiedenen Wegen gefunden werden:
- Online-Portale bieten täglich neue Inserate, die nach Kriterien gefiltert werden können. Außerdem erhalten Bauherren bei der Grundstückssuche über Online-Portale einen besseren Einblick in die Preise und das Angebot von Baugrundstücken.
- Zeitungen bieten ebenfalls regionale Angebote – oft auch von Privatverkäufern ohne Maklerprovision.
- Bei Behörden wie zum Beispiel dem Liegenschaftsamt, Bauamt oder Stadtplanungsamt können sich Bauherren über verfügbare bebaubare Flächen oder Neubaugebiete informieren.
- Makler bieten oft exklusive Grundstücke in ihren Portfolios an, die nicht online erscheinen.
- Banken führen rechtlich und auch finanziell geprüfte Grundstücke an, die frei von Lasten sind. Zudem bieten Banken Finanzierungsmöglichkeiten an.
- Bauträger verkaufen Grundstücke zusammen mit Neubauten. Jedoch sollten Sie dabei auf versteckte Kosten achten. Wenn Sie eine Reservierungsbestätigung vorab unterschreiben, müssen Sie beim Rücktritt Gebühren zahlen. Auch bei günstigen Immobilienprojekt-Angeboten sollten Sie vorsichtig sein. Prüfen Sie u.a., ob das angebotene Grundstück einem oder mehreren Bauträgern gehört. Das kann nämlich dazu führen, dass der Bauträger vielleicht gar nicht über das inserierte Grundstück verfügt.
- Wem die Grundstückspreise zu teuer sind, kann in sogenannten Bauherrengemeinschaften die Kosten für ein Grundstück und alle anfallenden Kosten mit anderen Personen teilen. Demnach zahlen alle Parteien, die in einer Bauherrengemeinschaft sind, nur einen Teil der Kosten.
- Auch Mundpropaganda kann bei der Grundstückssuche sehr effektiv sein und Ihre Chancen steigern.
- Das Erbbaurecht ermöglicht das Pachten von Grundstücken statt dem Kauf. Dabei pachten Bauherren ein Grundstück von der Kirche, Kommune oder einer Stiftung auf 50 bis 99 Jahre und bauen darauf ihre Immobilie. Wenn die Erbpacht endet, muss der Verpächter den Immobilieneigentümer entschädigen und zwar mit zwei Dritteln des aktuellen Verkehrswerts.
- Zwangsversteigerungen bieten oft Grundstücke einschließlich Immobilien unter Marktwert an. Die Immobilieninformationen sind beim örtlichen Amtsgericht öffentlich zugänglich. Zudem verläuft der Kaufprozess wesentlich schneller.
Wichtige Kriterien bei der Wahl eines Baugrundstücks
- Erkundigen Sie sich beim Bauamt oder Stadtplanungsamt, ob das in Frage kommende Grundstück bebaut werden darf, ob es also als Bauland im Sinne des Baugesetzbuches ausgewiesen ist. In diesem Fall hat die Kommune bereits im Bebauungsplan entschieden, dass dort Wohnimmobilien errichtet werden dürfen.
- Aber auch wenn das nicht der Fall ist, haben Sie noch eine Chance. Stellen Sie eine Bauvoranfrage. Wenn es sich bei Ihrem Wunschgrundstück um sogenanntes Bauerwartungsland handelt, dürfen Sie in der Zukunft bauen.
- Ist das Grundstück bereits erschlossen, können Sie sofort mit dem Bau beginnen. Falls nicht, müssen Sie mit zusätzlichen Erschließungskosten rechnen.
- Ein Bodengutachten hilft Ihnen dabei, Besonderheiten wie hohen Grundwasserspiegel zu erkennen. Dies ist zum Beispiel bei der Planung eines Kellers wichtig.
- Über das Altlastenkataster oder Bauamt können Sie herausfinden, ob giftige Stoffe im Boden vorhanden sind.
- Achten Sie auf die Lage und nahegelegenen Einrichtungen wie Ärzte, Supermärkte und Schulen. Prüfen Sie auch mögliche Lärmquellen in der Nähe Ihres neuen Grundstücks.
- Im Grundbuch können Sie alles über die Eigentumsverhältnisse und mögliche Belastungen des Grundstücks erfahren.
- Zusätzlich sollten Sie mögliche Baulasten im Baulastenverzeichnis prüfen.
- Erkundigen Sie sich, wie viel Grunderwerbsteuer Sie zahlen müssen. Das hängt auch vom Zeitpunkt des Hausbaus ab: Errichten Sie die Immobilie erst später, kann es sein, dass die Grunderwerbsteuer nur auf den Grundstückspreis zu zahlen ist.
Finanziellen Rahmen stecken
Bevor Sie mit der Grundstücksuche anfangen, sollen Sie als erstes Ihre finanzielle Situation detailliert prüfen. Sobald Sie wissen, wie viel Geld Sie tatsächlich ausgeben können, haben Sie einen klaren Überblick über das zur Verfügung stehende Budget für Baugrundstück, Hausbaukosten und Nebenkosten beim Bau. Danach können Sie auch besser einschätzen, wie viel Sie durch eine Baufinanzierung abdecken müssen. Mit unserem Baufinanzierungsrechner können Sie Ihre Monatsraten schnell und unverbindlich berechnen. Lassen Sie sich bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort detailliert zu Finanzierungsmöglichkeiten sowie Konditionen beraten. Gemeinsam mit unseren Beratern finden Sie eine Finanzierung, die auf Ihre Wünsche zugeschnitten ist.
Mit einem Baugrundgutachten sind Sie auf der sicheren Seite
Wie aufwendig und damit kostspielig ihr Bauvorhaben wird, hängt auch von der Bodenbeschaffenheit des Baulandes ab. Die Höhe des Grundwasserpegels kann einen Kellerbau enorm verteuern. Auch über morastigen Grund oder Altlasten im Boden sollten Sie informiert sein. Manchmal muss sogar der Kampfmittelräumdienst anrücken. Ein Baugrundgutachten gibt Aufschluss darüber. Die 1.000 bis 2.000 Euro dafür sind gut investiert. Außerdem sollten Sie vor dem Grundstückskauf noch den Grundbucheintrag anschauen. Dort sind etwaige Einschränkungen zur Bebauung wie die Nähe zu Naturschutzgebieten aufgeführt.
Wenn Sie alle Informationen über das Grundstück haben, sind Sie gut für eine Kaufentscheidung vorbereitet.
Bauen auf der grünen Wiese
Aus einem Grundstück wird Bauland, wenn es von der Gemeinde als Baugrundstück eingestuft und vor dem Baubeginn schon erschlossen ist. Wenn Sie einen fertigen Bauplatz kaufen, sind Wasser- und Abwasserleitungen, Strom- und Gasleitungen, Telefon- und Straßenanschluss schon vorhanden. Ansonsten müssen Sie sich selbst bei der Gemeindeverwaltung um die Erschließung kümmern. Vielleicht gibt es sogar schon einen Bebauungsplan, der nur noch nicht umgesetzt wurde.
Fragen und Antworten zum Thema „Baugrundstück finden“
Bei ernsthaften Kaufabsichten können Sie beim zuständigen Grundbuchamt eine Grundbucheinsicht beantragen. Das Grundbuch enthält Informationen über den Eigentümer sowie eventuelle Belastungen des Grundstücks. Aus datenschutzrechtlichen Gründen müssen solche Anfragen schriftlich erfolgen. Eine Auskunftspflicht besteht jedoch nicht.
Die benötigte Grundstücksgröße hängt von der Größe des Hauses, der gewünschten Gartenfläche und den geltenden Bauvorschriften ab. Wichtig ist, auch Abstandsflächen, Zufahrten und mögliche Bebauungspläne zu berücksichtigen, um den Platzbedarf genau zu ermitteln.
Hinweis auf Beratung: Dieser Artikel gibt nur Anregungen sowie kurze Hinweise und erhebt damit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Informationen können eine persönliche Beratung durch einen Berater bei Ihrer Bank oder durch die für diese Themen zuständigen Ämter nicht ersetzen.