Mieten oder kaufen: Was ist besser?

Wie Sie sich zwischen Mietwohnung und Eigenheim entscheiden

Sie sind auf der Suche nach einer Wohnung oder einem Haus und fragen sich: mieten oder kaufen – was ist besser? Es gibt viele Faktoren, die dabei zu beachten sind. Welche Argumente für eine Mietwohnung und welche für einen Immobilienkauf sprechen, erfahren Sie hier.

Mieten oder kaufen ist eine Typfrage

Die meisten Menschen geben einen Großteil Ihres Einkommens fürs Wohnen aus – vor allem in Großstädten. Daher fragen sich viele ab einem bestimmten Punkt: Soll ich weiter in einer Mietwohnung leben oder in die eigenen vier Wände ziehen? Diese Entscheidung hängt von vielen Faktoren ab. Neben den Immobilienpreisen und Ihren finanziellen Möglichkeiten spielen auch persönliche Präferenzen und der Lebensstil eine Rolle. So ermöglicht Ihnen eine Mietwohnung Flexibilität bei der Wahl Ihres Wohnorts. Mit Wohneigentum hingegen sind Sie unabhängig von Vermietern und steigenden Mietpreisen. Die Jahresmiete für eine Wohnung könnten Sie also auch in die Finanzierung eines Eigenheims stecken. Bedenken Sie aber, dass Sie für den Hauskauf in der Regel Eigenkapital benötigen. Wenn Sie einen Kredit für die Finanzierung aufnehmen, müssen Sie die monatliche Kreditrate aus Zins und Tilgung einkalkulieren.

Kaufpreis-Miete-Verhältnis

Mit dem Kaufpreis-Miete-Verhältnis können Sie den Kaufpreis mit einer für die Lage passenden Miete vergleichen. So finden Sie heraus, ob sich der Immobilienkauf lohnt oder ob Sie wegen steigender Immobilienpreise zu viel zahlen. Um das Kaufpreis-Miete-Verhältnis zu ermitteln, müssen Sie den Kaufpreis durch die potenzielle Jahreskaltmiete teilen. Faktoren um die 20 geben einen Hinweis darauf, dass Kaufen besser sein kann als Mieten. Werte ab 25 – also das 25-fache einer jährlichen Kaltmiete – sind ein Indikator dafür, dass die Immobilie zu teuer ist. Wenn bespielsweise der Kaufpreis 200.000 Euro beträgt und die Kaltmiete einer vergleichbaren Immobilie bei 9.600 Euro im Jahr liegt, berechnet sich das Kaufpreis-Miete-Verhältnis wie folgt: 200.000 / 9.600 = 20,83.

Ein genaueres Bild des Verhältnisses erhalten Sie, wenn Sie die monatlichen Kosten für eine Finanzierung mit den monatlichen Mietkosten vergleichen. In der folgenden Beispielrechnung beträgt die Kaltmiete einer 120 Quadratmeter großen Wohnung 1.200 Euro im Monat, was einer Jahreskaltmiete von 14.400 Euro entspricht. Wenn Sie sich die Finanzierung einer vergleichbaren Immobilie für eine Zeitspanne von rund 30 Jahren ansehen, beträgt Ihre Monatsrate 1.440 Euro. Somit sollte der Kaufpreis von ca. 432.000 Euro nicht überschritten werden.

Kaufpreis 432.000 Euro
Eigenkapital (20 Prozent) 86.400 Euro
Darlehensbetrag 345.600 Euro
Effektiver Jahreszins 1,5 Prozent
Zinsbindung
28 Jahre
Anfängliche Tilgung 3,5 Prozent
Monatsrate 1.440 Euro

Die Kosten für den Kauf der Wohnung liegen also über den Kosten für das Wohnen zur Miete. Zudem ist es wichtig zu bedenken, dass in dieser Beispielrechnung keine Baunebenkosten wie die Maklerprovision, Notarkosten, Gebühren für den Grundbucheintrag und die Grunderwerbsteuer einberechnet sind.

Immobilie mieten

Je nach Lebensphase und finanziellen Mitteln kann es sinnvoller sein, eine Immobilie zu mieten statt eine zu kaufen. Ob Jobwechsel, erstes Kind oder altersgerechtes Wohnen: Mieter profitieren im Verleich mit Immobilienbesitzern von mehr Flexibilität hinsichtlich Wohnungsgröße und -lage. Auch fallen die Nebenkosten bei einer gemieteten Wohnung geringer aus als bei Eigentum. Zudem haben Sie weniger Verpflichtungen. So sind Instandhaltungskosten meist durch Ihre Mietzahlungen abgegolten und Sie müssen keine unerwarteten Ausgaben wie Reparaturkosten tragen.

Als Mieter Vermögen aufbauen

Eine eigene Immobilie dient häufig als Kapitalanlage. Doch auch als Mieter ohne Wohneigentum können Sie finanziell vorsorgen. Als Möglichkeit zum Vermögensaufbau empfiehlt sich eine Geldanlage – zum Beispiel in Tagesgeld, Festgeld oder Aktien. Sie können Ihr Geld auch auf mehrere Anlageformen verteilen. Ein Mitarbeiter Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort berät Sie gerne über die verschiedenen Spar- und Anlageprodukte.

Immobilie kaufen

Wenn Sie eine Immobilie kaufen sind Sie unabhängig von Vermietern und müssen weder Mieterhöhungen noch eine Kündigung wegen Eigenbedarf fürchten. Ob Einfamilienhaus im Grünen oder Eigentumswohnung in der Großstadt: Als Immobilienbesitzer haben Sie mehr Freiheiten im Hinblick auf Renovierung, Um- oder Anbaumaßnahmen wie einen Durchbruch für eine größere Küche oder den Ausbau des Dachgeschosses. Das kann zu einer Wertsteigerung des Hauses beitragen. Wenn Ihre Kinder ausgezogen sind oder Sie im Alter weniger Platz benötigen, können Sie das Haus vermieten oder verkaufen. So nutzen Sie es als Kapitalanlage und Altersvorsorge, mit der Sie zusätzliche Einnahmen erzielen. Kalkulieren Sie deshalb vor einem Hauskauf sorgfältig die zu erwartende Rendite, damit sich Ihre Investition lohnt.

Mieten oder kaufen: Vor- und Nachteile

Wir haben für Sie einige der Vor- und Nachteile zusammengefasst, die mit dem Mieten und dem Kaufen einer Immobilie einhergehen:

Miete Vorteile Mieten Nachteile
Flexibilität / Unabhängigkeit Steigende Mietpreise
Geringe Verantwortung Geringe Gestaltungsfreiheit
Niedrige Nebenkosten Instandhaltung abhängig vom Vermieter
Niedrige Kosten für Instandhaltung Nebenkosten lassen sich auf Mieter umlegen
Kaufen Vorteile Kaufen Nachteile
Gestaltungsfreiheit Ortsgebundenheit
Sicherheit Vermögensbindung
Geldanlage fürs Alter Teure Anschlussfinanzierung
Stabile Wertanlage Verantwortung
Aktuelle Niedrigzinsen Höhere Nebenkosten

Vor dem Immobilienerwerb Kosten kalkulieren

Prüfen Sie Ihr Budget, bevor Sie sich für den Kauf einer Immobilie entscheiden. Für eine Immobilienfinanzierung benötigen Käufer Eigenkapital. Dabei gilt die Faustregel: 20 bis 30 Prozent der Immobilienkosten sollten Sie aus eigenen Mitteln bezahlen. Bedenken Sie bei Ihrer Kalkulation auch die Kaufnebenkosten – zum Beispiel für einen Makler oder Notar. Wahrscheinlich müssen Sie einen Kredit aufnehmen und deshalb auch die Monatsraten für die Tilgung Ihrer Schulden und Kreditzinsen berücksichtigen.

Wichtig: Planen Sie die Kosten ein, die später auf Sie zukommen – beispielsweise für die Instandhaltung Ihrer Immobilie. Lassen Sie sich bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank beraten. Mit unserem Kreditrechner finden Sie in nur wenigen Schritten heraus, wie hoch Ihre Kreditrate ausfallen kann. Lassen Sie sich auch bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank zum Thema Baufinanzierung beraten. Gemeinsam mit Ihrem Berater können Sie Ihre Finanzierung planen.

Lassen Sie sich zum Thema Immobilien bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort beraten.